Sebastian Derrer – ein Freiburger Rechtsgelehrter der frühen Neuzeit und sein Werk.
Zugleich ein Beitrag zur Epoche der humanistischen Jurisprudenz.
Martin Kiefer
Martin Kiefer untersucht Leben und Werk des bislang kaum bekannten Humanistenjuristen Sebastian Derrer (ca. 1495 bis 1541). Als Schüler und Lehrstuhlnachfolger des berühmten Rechtsgelehrten Ulrich Zasius in Freiburg setzte sich Derrer zum Ziel, dem römischen Recht eine zeitgemäße wissenschaftliche Ordnung zu geben. Von der Biografie ausgehend, untersucht der Autor die drei überlieferten Schriften Sebastian Derrers, die allesamt strikt systembildend konzipiert sind. Im Vordergrund stehen insbesondere das Erstlingswerk Iurisprudentiae Liber primus von 1540 und der aus nicht weniger als 718 Gliederungspunkten bestehende, 1567 posthum erschienene Typus Iurisprudentiae. Darin unterteilt der Rechtsgelehrte den gesamten Rechtsstoff nach grundlegend neuen Kriterien. Das Interesse an Derrers Lebenswerk resultiert deshalb aus der Tatsache, dass er als einer der ersten, wenn nicht gar als der erste juristische Systematiker gelten kann.