Selbstbindung durch sprachliches Handeln.
Jan Lüsing
»Aussagen, die jemand gegen sich gelten lassen muss«, sind Festlegungen. Festlegungen und ihre Rolle in der sprachlichen Interaktion sind der Gegenstand dieser rechtlinguistischen Arbeit. Jan Lüsing betrachtet in der vorliegenden Publikation zwei für Festlegungen prominente Orte – die Logik und das Recht. Zentrales Thema ist dabei die Idee des Festlegungsspeichers als Verlaufsprotokoll der sprachlichen Interaktion und die Möglichkeit der Anfechtung bei divergierenden Festlegungseinträgen.
Der Autor zeigt auf, wie die linguistischen Einsichten und Methoden auch für das rechtsdogmatische Arbeiten produktiv werden können, indem er das Streiten über Tatsachen im Zivilprozess in das Format eines formalisierten Dialogsprachspielmodells überführt und einen präzise gefassten Begriff der geglückten sprachlichen Handlung entwickelt, der sich als rechtstheoretisches Werkzeug zur Abgrenzung von Fallgruppen missglückter Rechtsgeschäfte eignet.