Selbstregulation im Lernprozess durch den Einsatz von Prompts in Lerntagebüchern
Katja Schulte-Jakubowski
Selbstreguliertes Lernen gilt als Voraussetzung für lebenslanges Lernen. In der Schule wird bereits von Schülern eingefordert, dass sie diese Kompetenz angemessen entwickeln. Die Arbeit mit Lerntagebüchern stellt eine besondere Lernform dar, bei der die Lernenden erst zum selbstregulierten Lernen unterstützend angeleitet werden, um mit der Zeit mehr und mehr selbstregulatorische Fähigkeiten im Lernprozess zu erwerben. Bisherige Studien haben aufzeigen können, dass die Arbeit mit Lerntagebüchern am besten unter Anleitung von Prompts erfolgen kann, welche Lernstrategien bei Lernenden anregen können. In der vorliegenden Arbeit wurden Studenten für jeweils ein Semester in der Arbeit mit Lerntagebüchern begleitet und empirisch untersucht. Zur theoretischen Untermauerung diente die Adaption des 3P Modells von Biggs. Eine wichtige Untersuchungsfrage zielte darauf ab, unter welchen Lernbedingungen die Arbeit mit Lerntagebüchern am erfolgreichsten ist. Durch die Adaption des 3P Modells wurden kognitive, motivationale und emotionale Komponenten hinzugefügt. Diese wurden ebenfalls im Lernprozess berücksichtigt und gemessen. Wer lernt am effektivsten? Gibt es Merkmale in der Persönlichkeit, die das selbstregulierte Lernen begünstigen? Für wen ist die Arbeit mit Lerntagebüchern besonders erfolgreich? Wie müssen die Prompts gestaltet werden, so dass sie möglichst viele Lerner erfolgreich im Lernprozess unterstützen und welche Rolle spielt die Rückmeldung nach jeder Lerneinheit? Mit diesen Fragen beschäftigt sich die vorliegende Arbeit und gibt erste Antworten auch im Hinblick auf die kognitiven, motivationalen und emotionalen Lernvoraussetzungen der Lerner in Wechselwirkung mit den Lernbedingungen.