„Semipelagianismus“
Gerhard Rottenwöhrer
Das Kunstwort „Semipelagianismus“ bezeichnet eine Lehre, die zwischen etwa 425 und 529 im Schwange war. Als ihre Hauptgebiete erscheinen das westliche Nordafrika, besonders aber die provenzalische Mittelmeerküste. Sie kreist in der Hauptsache um die Frage, wie sich Gnade und freier Wille bei jenem Geschehen, das dem Menschen das Heil vermittelt, sowie bei dessen Folgen zueinander verhalten. Dieses Werk versucht, die bisherigen Darstellungen zu unterfüttern und zu ergänzen. Das geschieht zum einen, indem die Quellenaussagen selbst angeführt werden. Zum anderen, indem der Blick sich stärker auf die vermeintlichen oder tatsächlichen „Semipelagianer“ sowie ihre einschlägigen theologischen Ansichten richtet und die Wirkungsgeschichte einbezogen wird.