Sonnenwind
Magie der Einfachheit und das sinnlich-übersinnliche Glücklichsein
Sigrid Sonberg
Lange bevor ein riesiger Lichtvorhang gespenstisch durch die Dunkelheit flattert, handelt ein alter Mann in Bulgarien wie im Einklang mit kosmisch-terrestrischem Geschehen. Der Rosenheger Simeon, auch der Rosenzauberer genannt, ist ausgestattet mit außergewöhnlichen Fähigkeiten. Weil es die Zeit ist, erzählt er die alte Geschichte von der Reise der Rose. Jetzt geraten Schicksalsfäden in Bewegung, verschiedene Lebenswege werden zusammengeführt.
Lange bevor Sonnenwind Lichtwellen durch die Erdatmosphäre laufen lässt, ist es Richard, früher Sonnenfinsternisjäger, der in einer Kleinstadt in Süddeutschland an seinem Teleskop steht. Er ortet einen kleinen Lichtpunkt am Westrand der Sonne. Er weiß noch nichts von der Frau im Süden Österreichs. Seit Jahren betrachtet Syrina über ihr Partnerinstitut das Spannungsfeld der Geschlechter genau und ebenso mit gewisser Distanz. Noch bevor sich die Magnetfeldlinien auf der Sonne aufbauen, sich schlängeln und ziehen, entwirren sich die Schicksalsfäden für Syrina und Richard. Simeons Magie der Einfachheit zieht beide wie ein Magnetfeld in eine wild-natürliche Lebensfreude hinein. Bei der Gewinnung eines kostbaren Rosenöls gelangen Syrina und Richard in tiefe Berührung mit Natur. Der Zustand urtümlichen Glücks lässt sie eine sinnlich-übersinnliche Erotik erleben. Bevor sich die Sonnenaktivität zur Ekstase der Sonne ausweitet, erfahren Richard und Syrina, wie Simeon seine außergwöhnlichen und sinnesüberschneidenden Fähigkeiten ins Leben zu setzen weiß. Er führt damit aus einer gefährlichen Situation heraus. Während Sonnensturm um das Magnetfeld der Erde peitscht, geschieht Skurriles in den Wirklichkeiten der Menschen. Für Momente verschiebt sich ihr Bewusstsein. Viele kleine Wirklichkeiten geraten plötzlich in Bewegung, nur wenige ahnen:
Es war ja nur ein kleiner Lichtpunkt am Westrand der Sonne. Und es ist die Magie der Einfachheit, der Weg zu sich und ins Glück.