Soziale Bindungen und gesellschaftliche Strukturen im späten Mittelalter (14.–16. Jahrhundert)
Johannes Abdullahi, Martin Bauch, Eva Doležalová, Dana Dvorácková, Julia Eulenstein, Patrick Fiska, Helge Kuppe, Jiří Kuthan, Romana Petráková, Eva Schlotheuber, Hubertus Seibert, Robert Šimunek, František Šmahel, Uwe Tresp, Lukas Wolfinger, Zdenek Žalud
Im europäischen Mittelalter wirkten Personen-, Gruppen- und Verwandtschaftsbeziehungen verschiedenster Art unmittelbar auf den Zusammenhalt bzw. die Funktionalität sozialer Gemeinschaften und die Dynamik ihrer Entwicklung ein. Die Autoren des Bandes beleuchten dieses Phänomen aus unterschiedlichen Perspektiven am Beispiel des Deutschen Reiches und Böhmens: so die Rolle des Herrscherhofes als soziales System und kulturelles Vorbild; kirchliche Institutionen und Klerus in ihrer Funktion als soziales System sowie als personale Verbindung zwischen Böhmen und dem Reich; die Vielfalt der Lehns- und Dienstbindungen sowie der Verwandtschafts- und Freundschaftsbeziehungen innerhalb der Adelsgesellschaft einschließlich ihrer Bedeutung für den Ausbau und die Legitimation mittelalterlicher Herrschaft; die Kommunikation sozialer Beziehungen durch Bilder, Wappen, Rituale oder andere öffentliche und nichtöffentliche Äußerungen bzw. Handlungen.