Späte Erlösung
Hugo Stamm
Die Geschichte beginnt auf der griechischen Kykladeninsel Amorgos. Melanie wird Zeugin eines Unfalls, bei dem Marc einen schweren Schädelbruch erleidet. Sie organisiert seine Rettung und besucht ihn später im Krankenhaus in Zürich. Das gemeinsame Schicksal verbindet sie, die beiden verlieben sich. Als Melanie in die Esoterik-Szene abrutscht, kommt es zur Trennung. Marc taucht ebenfalls in die spirituelle Welt ein, um Melanie besser zu verstehen. Er besucht zuerst Seminare in der Schweiz und reist später durch Indien, wo er Ashrams und Gurus besucht. Dabei weckt ein Mönch sein Interesse am Buddhismus. Nach der Rückkehr begründet Marc seine eigene moderate Form der Esoterik und schreibt ein Buch darüber. Anschliessend eröffnet er ein Meditationszentrum. Doch Melanie lässt sich nicht beeindrucken. In seiner Verzweiflung startet er ein riskantes spirituelles Experiment, das ihn an den Abgrund führt.
Der Plot des Buches „Späte Erlösung“ ist fiktional, die Gruppen und spirituellen Zentren, die Marc besucht, sind jedoch authentisch beschrieben. Deshalb hat das Buch die Qualität eines Aufklärungsromans. Die Leserinnen und Leser bekommen einen Überblick über die esoterischen Phänomene. Sie erfahren aber auch, wo allenfalls Verführung und Indoktrination lauern können. Dazu gehört auch das Abrutschen in eine geistige Parallelwelt, in der die Gefahr der Wesensveränderung nicht ausgeschlossen werden kann. Das Buch beschreibt auch die Faszination, die von esoterischen Disziplinen ausgeht.
„Späte Erlösung“ vermittelt ausserdem den Leserinnen und Lesern, deren Angehörige sich in radikalen esoterischen Gruppen engagieren, eine Innenansicht. Sie lernen, Faszination und psychische Mechanismen der Betroffenen zu verstehen. Solche Einsichten helfen, sich richtig zu verhalten, um Konflikte zu verhindern. Das Buch enthält deshalb auch pädagogische und psychologische Aspekte.