„Spazieren muss ich unbedingt“
Robert Walser und die Kultur des Gehens
Luisa Banki, Susan Bernofsky, Mandana Covindassamy, Dorette Fasoletti, Samuel Frederick, Anne Fuchs, Julia Gelshorn, Lucas Marco Gisi, Marie Kakinuma, Andreas Langenbacher, Bernhard Malkmus, Annie Pfeifer, Nicholas Rennie, MARKUS RITTER , Damion Searls, Reto Sorg, Marcus Steinweg, Bernd Stiegler, Rochelle Tobias, Peter Utz, Hans-Georg von Arburg, Erica Weitzman
Die Kultur des Gehens entwickelt sich parallel zur mechanisierten Fortbewegung in Eisenbahn und Automobil und knüpft an die alte Tradition an, die zwischen Gehen, Denken und Schreiben Korrespondenzen entdeckt. Robert Walser setzt seinen romantischen Vorläufern und den urbanen Flaneuren seiner Zeit in seiner Erzählung Der Spaziergang von 1917 eine eigene, selbstreflexive Gangart entgegen.Die deutsch- und englischsprachigen Beiträge untersuchen Walsers Spazieren als poetisches Konzept und als Schreibbewegung, als Form der Naturästhetik und als Absage an die Alpenideologie, im Kontext der Psychiatrie und im Vergleich zu Lessings ambulanter Rhetorik, Lucius Burckhardts Promenadologie sowie den zeichnerischen und architektonischen Spaziergängen von Paul Klee und Adolf Loos.