Sprachkunst. Beiträge zur Literaturwissenschaft / Sprachkunst – Beiträge zur Literaturwissenschaft, Jahrgang LII/2021, 1. Halbband
Hans Hoeller, Christoph Leitgeb, Michael Rössner
Mit „Sprachkunst“ ist der zentrale Gegenstand benannt, um den es in den literaturwissenschaftlichen Beiträgen der Zeitschrift geht. Eine Tradition der Philologie hat sich auf verschiedene Formen künstlerischer Sprachverwendung und auf poetologische Themen konzentriert. Das heutige Selbstverständnis der Zeitschrift geht davon aus, dass sich diese Tradition auf produktive Weise mit aktuellen Paradigmen moderner Literaturwissenschaft verbinden lässt, um textorientiert den kritischen Eigensinn von Literaturen zu analysieren. Die seit 1970 halbjährlich erscheinende Zeitschrift der Österreichischen Akademie der Wissenschaften setzt sich vor allem mit deutschsprachigen und europäischen Literaturen auseinander, Beiträge können auf Deutsch, Englisch und Französisch publiziert werden. Neben den literaturwissenschaftlichen Aufsätzen erscheinen Rezensionen von Fachliteratur, Forschungs- und Tagungsberichte sowie Verzeichnisse literaturwissenschaftlicher Dissertationen und Habilitationen an österreichischen Universitäten.
Die aktuelle Ausgabe versammelt Aufsätze zur „gequälten männlichen Seele“ und der schauerromantischen Tradition in Grillparzers „Kloster bei Sendomir“ (H. R. Brittnacher); zu Kraus-Interpretationen bei Berthold Viertel, Leopold Liegler sowie Walter Benjamin und dem Zusammenhang von Satire und literarischer Moderne (Ch. van der Steeg); zu Hermann Bahrs Spanien-Reisetagebüchern und der Stilisierung der Gotik zum Modell moderner Nervenkunst (Th. Carstensen) und zu Hélène Cixous’ Poetik des Traums als einer Theorie zu weiblichem Schreiben und eigenen Traumnotaten (Th. Kauder). Abgerundet wird der Band durch Rezensionen zu Neuerscheinungen über das Fortleben der Muse im Roman des 19. Jahrhunderts, über die Bedeutung des Werkbegriffs für die Literaturwissenschaften und über die Poetik Paul Celans.