Spuren des Subjekts
Positionen psychoanalytischer Sozialpsychologie
Hans-Joachim Busch, Angelika Ebrecht, Robert Heim, Hans-Dieter König, Emilio Modena, Johann August Schülein, Hans-Jürgen Wirth
Dem Subjekt kommt für die Auffassung des Individuums in der modernen Gesellschaft eine bedeutende Rolle zu. Nachdem es zunächst als kaum eingeschränkter Herr seiner Geschichte angesehen wurde, kamen im Verlauf des letzten Jahrhunderts immer mehr Zweifel auf. Der Kapitalismus nahm eine Entwicklung, die das Subjekt zum Statisten werden ließ oder, wie im Nationalsozialismus, seine destruktiven Potentiale entfesselte. In der Psychoanalyse war früh erkannt worden, dass das bürgerliche Ich nicht Herr im eigenen Haus ist. Die Autoren setzen diese Ansätze Freuds für die Bedingungen der späten Moderne fort. Sie suchen nach unbewussten Spuren gesellschaftlicher Verhältnisse im Subjekt und nach psychischen Kräften, mit denen sich das Subjekt heute behaupten und zur Geltung bringen kann.