Standortbeschreibung Gorleben. Teil 3
Ergebnisse der über- und untertägigen Erkundung des Salinars
Joachim Behlau, Otto Bornemann, Reinhard Fischbeck, Jörg Hammer, Werner Jaritz, Siegfried Keller, Gerhard Mingerzahn, Michael Schramm
Die bis zum Beginn des Moratoriums am 1. Oktober 2000 im Rahmen der über- und untertägigen Erkundung durchgeführten geologischen Untersuchungen des Salinars des Salzstocks Gorleben werden beschrieben und die dabei erzielten Ergebnisse zusammenfassend dargestellt sowie hinsichtlich ihrer langzeitsicherheitlichen Auswirkungen für ein geplantes Endlager für radioaktive Abfälle bewertet. Im Zuge der Erkundungsarbeiten wurde für bestimmte stratigraphische Horizonte eine neue detailliertere feinstratigraphische Gliederung der Zechstein-Folgen erstellt, die mit Einschränkungen für das gesamte Zechsteinbecken Gültigkeit besitzt. In Verbindung mit der Entwicklung von Bromidstandardprofilen für die Staßfurt- und Leine-Folge sowie der Umsetzung der Erkundungsergebnisse in ein dreidimensionales Lagerstättenmodell erlaubt diese Feingliederung der Schichten eine zielgerichtete Auffahrung geplanter Erkundungs- und Endlagerstrecken unter Schonung der geologischen Barriere. Trotz der noch nicht abgeschlossenen Erkundung des Erkundungsbereiches 1 (EB 1) kann nach den bisherigen Untersuchungen festgestellt werden, dass aus geowissenschaftlicher Sicht keine Erkenntnisse aus dem Salinar gegen die langzeitsicherheitliche Eignung des Salzstocks Gorleben für die Endlagerung radioaktiver Abfälle vorliegen. Das ungeklüftete und ungestörte Hauptsalz der Staßfurt-Folge wird, wie bereits aufgrund der Auswertung der übertägigen Erkundungsbohrungen prognostiziert, in ausreichendem Maß als potenzielles Wirtsgestein für die Endlagerung radioaktiver Abfälle zur Verfügung stehen.