Störerzimmer
Gewinner und Verlierer der Flüchtlingskrise
Jean Luc Lamboy
. Der Ich – Erzähler schildert dabei in ironischer Weise, wie er als Mitarbeiter einer Hilfsorganisation den Verlauf der so genannten Flüchtlingskrise und die teilweise chaotischen Bedingungen erlebt, unter denen versucht wird, die ankommenden Menschen zu versorgen und weiterzuleiten. Dabei werden vor allem die großen Hilfsorganisationen wie Arbeiter Samariter Bund, Johanniter, Malteser und Rotes Kreuz von Seiten der Regierung eingebunden. Für viele in diesen Institutionen Tätigen ist das die Gelegenheit, sich zu profilieren und Karriere zu machen. Es kommen Menschen in Positionen, für die sie weder die fachliche, noch charakterliche Eignung besitzen. Die Leitungen der Hilfsorganisationen haben vor allem ihre eigenen Interessen im Blick, nicht zuletzt durch die Gelder, die in diesem Bereich nahezu unkontrolliert zur Verfügung stehen. Auch andere, wie Caterer, Sicherheitsunternehmen und IT-Dienstleister nutzen die Chance, aus der Situation Profit zu schlagen. Zugleich werden Behörden in einem Maß gefordert, das schon bald nur noch eine Reaktion auf konkrete Situationen, aber kein planvolles Handeln erfolgt. Missmanagement und Geldverschwendung sind die Folge. Der Roman beginnt, wie der Erzähler zunächst als Sanitäter in einer ehemaligen Schule, die nun als provisorische Flüchtlingsunterkunft dient, seine ersten Erfahrungen mit dem Durcheinander der Organisation und Kompetenzen macht. Dort arbeiten alle ortsansässigen Hilfsorganisationen gemeinsam. Schon hier begegnet ihm sein Vorgesetzter als rücksichtsloser Karrierist. Sein Arbeitgeber, eine Hilfsorganisation ist von undurchschaubaren Machtstrukturen durchdrungen und mit menschenverachtendem Führungspersonal ausgestattet. Darin unterscheidet sie sich aber nicht von den anderen Hilfsorganisationen