Strafprozessuale Ermittlungsmaßnahmen gegen Kinder
Andreas Steiger
Strafprozessuale Ermittlungsmassnahmen gegen Kinder haben eine grössere Bedeutung als die unwiderlegbare Vermutung der Schuldunfähigkeit von Kindern gemäss § 19 StGB erwarten lässt. So werden auch in der Polizeilichen Kriminalstatistik regelmässig tatverdächtige Kinder gezählt. Das Problem der Kinder- und Jugendkriminalität ist im Bewusstsein der Gesellschaft verankert. Das Buch behandelt sämtliche Konstellationen, in denen ein Kind zu einer rechtswidrigen Tat stehen kann. Kann ein Kind Beschuldigter sein? Welche Ermittlungsmassnahmen können gegen Kinder getroffen werden? Nicht immer handelt ein kindlicher Täter alleine. Was ist, wenn ein strafmündiger Dritter an der Tat des Kindes beteiligt ist? Neben der Klärung dieser Fragen beschäftigt sich ein grosser Teil des Buches mit Fragen der internationalen Rechtshilfe im Zusammenhang mit Kindern. Erstmals werden hier sämtliche denkbaren Konstellationen des Rechtshilfeverkehrs im Zusammenhang mit Kindern auf dogmatischer Grundlage aufgearbeitet. Rechtsprechung und Literatur hierzu suchte man bislang meist vergeblich. Zu guter Letzt steht die Frage einer Absenkung der Strafmündigkeitsgrenze auf zwölf Jahre. Hier wird noch einmal knapp der aktuelle Diskussionsstand dargestellt.