Strassenbahnen Europas (1): Die Kusttram in Belgien von Populorum,  Michael Alexander

Strassenbahnen Europas (1): Die Kusttram in Belgien

Mit der längsten Strassenbahn der Welt entlang der Belgischen Küste

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Straßenbahnen, vor einigen Jahren noch vom Aussterben bedroht, erleben ob des überbordenden Individualverkehrs in den Agglomerationen mit all seinen negativen Auswirkungen aktuell eine wahre Renaissance. Zahlreiche Städte in Europa reaktivierten bereits aufgelassene Straßenbahnstrecken oder errichteten Neubaustrecken bzw. sind im Planungsstadium dazu.

Man lernt vielerorts die Qualitäten der Straßenbahn (auch oft Tram genannt) als zuverlässliches und „gesundes“ Verkehrsmittel wieder schätzen und hat auch erkannt, dass dadurch nicht nur die Lebensqualität in der Stadt, in einem Stadtviertel oder dem dadurch erschlossenem Umland steigt, sondern auch die Standortqualität, welche sich auch in einer Wertsteigerung der Grundstücke und Wohnobjekt niederschlägt.

Vor allem älteren, mobilitätseingeschränkten Personen, Reisenden mit Kinderwägen, Fahrrädern oder schweren Gepäcksstücken kommen die neuen Fahrzeuggenerationen, sogenannte Niederflurstraßenbahnen, sehr zugute, muß man doch den Waggon nun nicht mehr „besteigen“ sondern kann ohne Kraftaufwand eben (barrierefrei) ins Wageninnere gelangen. Wiewohl gesagt werden muß, dass in punkto Fahrkomfort bei diesen neuen Fahrzeugen noch deutlich Spielraum nach oben besteht. Und es natürlich Straßenbahnliebhaber wie den Autor dieser Zeilen gibt, die gerne einen Triebwagen „besteigen“ und nicht nur einfach hineingelangen wollen.

Waren Straßenbahnen früher bei Anwohnern ob der starken Erschütterungen und Lärmentwicklung eher nicht so gerne gesehen wenn nicht gar gefürchtet, so hat auch hier die Technik deutliche Fortschritte gemacht und die modernen Straßenbahnen auf modernem Unterbau gleiten eher lautlos durch die Strassen als dass sie Gläser im Schrank zum Scheppern bringen.

Neben innerstädtischen Straßenbahnen gab es seit Beginn des Straßenbahnzeitalters immer auch Straßenbahnen, die in die Peripherie der Städte hinausfuhren oder einzelne Städte, Ortschaften miteinander verbanden. Diese so genannten „Überland-Straßenbahnen“ waren in Belgien weit verbreitet. Es kann festgehalten werden, dass Belgien nicht nur eines der dichtesten Eisenbahnnetze in Europa bzw. weltweit hatte sondern auch eines der dichtesten Straßenbahnetze, welches das Eisenbahnnetz weiter ergänzend verdichtete und somit auch abgelegenere Gegenden mit geringerer Bevölkerungsdichte kostengünstig an den Schienenstrang angeschlossen werden konnten.

Dieses riesige Straßenbahnnetz der „SNCV/NMVB“ – in seiner größten Ausdehnung immerhin 5.200 km! – erlitt bedauernswerterweise auch in Belgien ein ähnliches Schicksal wie die Nebenbahnen in vielen Ländern: Es wurde dem Zeitgeist geopfert, dessen Prämisse hieß „Uneingeschränkter Vorrang für den motorisierten Individualverkehr“, dessen Scheitern wir nun weltweit beobachten und erleiden müssen. Einen kurzen Abriß zur Geschichte der Straßenbahnen in Belgien möchte ich in Kapitel 2 geben.
Ein Überbleibsl des gewaltigen Straßenbahnnetzes der SNCV/NMVB (zu deutsch „Nationale Kleinbahngesellschaft) ist die sogenannte „Kusttram“ welche alle Orte der belgischen Nordseeküste auf eine Länge von 68 km verbindet und somit heute als die längste Straßenbahnlinie der Welt gilt. Mit Fug und Recht hat die Kusttram zwischenzeitlich Kultstatus erreicht und die ca. 2,5 Stunden lange Fahrt (pro Richtung) gehört zum Pflichtprogramm nicht nur jedes Straßenbahnfreundes in Belgien.

Zum ersten Mal befuhr ich die Strecke Mitte der 1980er Jahre im Rahmen einer zweiwöchigen Rundreise per Bahn durch den Benelux. Fotos von damals gibt es zwar aber leider ist auf keinem die Kusttram abgelichtet, damals standen andere Motive im Vordergrund.

Im – leider nassen – Frühjahr 2013 war ich im Anschluß an eine Kongreßteilnahme in Verviers 1 Woche lang kreuz und quer auf dem Belgischen und Luxemburgischen Schienennetz unterwegs, diesmal stand im Unterschied zu den 1980er Jahren eindeutig das Thema Eisenbahn im Vordergrund der Motivwahl, bin ich doch seit einigen Jahren als Eisenbahnjournalist aktiv. Belgien hat den Eisenbahninterressierten nach wie vor sehr viel zu bieten, trotz der zahlreichen Streckenstillegungen, obwohl sich dadurch natürlich den Eisenbahnarchäologen umso mehr Forschungsobjekte anbieten.

Auch wenn zahlreiche weitere Strecken für einen Erstbesuch verlockend erschienen, so entschied ich mich doch für ein Wiedersehen mit der Kusttram, wo dann sogar noch der Wettergott ein Einsehen mit dem Fotographen hatte. In Kapitel 3 möchte ich zuerst kurz über die Geschichte sowie den aktuellen Betriebsablauf der Kusttram berichten, bevor ich die Leser zu einem fotographischen Kaleidoskop entlang der Kusttram einlade. Anmerken möchte ich, dass ich für die Fotodoku mit einem Zeitbudget von nur 1 Tag auskommen mußte, einzig in Oostende konnte ich vorab ca. 2 Stunden bei leider schlechtem Wetter fotographieren. Dem Depot (Remise) in Knokke stattete ich einen spontanen Besuch ab und ich möchte mich herzlich bei Bart Pieters bedanken, der mich ebenso spontan äusserst fachkundig durch das Depot mit seinen zahlreichen Oldtimern führte.

Möge die kleine Schrift von meiner Leserschaft als „Amuse-Gueule“ verstanden werden, möge ihr Mund wässrig werden – die Kusttram ist allzeit eine Reise wert!

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