Strategische Rüstungskontrolle und deutsche Außenpolitik in der Ära Helmut Schmidt
Gunnar Seelow
Der NATO-Doppelbeschluss spaltete die Deutschen wie keine andere sicherheitspolitische Entscheidung seit 1945. Die Frage der Mittelstreckenwaffen betraf die Sicherheit der NATO, beeinflußte das transatlantische Verhältnis und hatte Auswirkungen auf die gesellschaftliche Entwicklung in Westeuropa. In der Forschung standen dabei meist die innenpolitischen Auseinandersetzungen im Fokus. Diese Untersuchung zeigt jedoch, daß die geopolitischen Rahmenbedingungen und die sicherheitspolitischen Überlegungen der Bundesregierung entscheidend waren. Helmut Schmidt, der sich der Verantwortung für die Nachrüstung entziehen wollte, ließ zu, daß die SPD einen Vorrang der Rüstungskontrollverhandlungen konstruierte, und trug letztlich so zu seinem eigenen Sturz bei.
Basierend auf bislang unzugänglichem Archivmaterial, wirft dieses Buch ein neues Licht auf die deutsche Außenpolitik in der Ära Schmidt und zeichnet deren Verschränkungen mit der nuklearen Rüstungskontrollpolitik der Supermächte auf.