Sündes Machthandel
Antoine Twerenbold
Zu diesen Gedichten
Sterbende Nacht mit ihren Blitzen, flüchtige Erstarrung von dauerhaften Hoffnungs-lichtern. Neben Mondonkel für stille Nachtfragen fehlt Geburtsstern mit seinen aus Untergrund geborenen, traurigen Melodien. Nach Jahrtausenden in ewiger Kälte steckengebliebenen Glaubens ist letztes Stück verkohlten Korbes entwurzelter Bleibeschreie unser grösster Schatz. Wie blaues Himmelsversprechen möchte jeder Sonne sein. Vorher aber will ich Meer meiner Seele kreuzen und beim Sehnsuchtseinbruch alle Mitwelten vergessen. Kratzspuren im Jetztboden. Irreführungen, wenigstens meiner selbst, sind Gottes Rätselspiele. Neue, grössere Welt mit ersehntem Leben zerschmettert mir alle Feinheiten stiller Augenblicke. Weit hinten erloschene Lichtsignale, wie Gesichter, wie Geschichten Scheintoter. Heimweh nach Liebe. Zuhause sind hier geschulte Schmuggler verbotener Hoffnungen, Schwarzhändler verdorbener Wahrheiten, wo Herzen harzig wieder kriechen, von Willens Anfang bis zum Machthandel ewiger Sünde. Irgendwann finden wir auch so, was Gott gefällt.