Suryastutirahasya, Suryaśataka und Śambhukrpamanoharastava
Ratnakanthas Stotras
In Indien gilt Kaschmir seit alters als Sitz der Göttin der Poesie Sarasvati. Dieses Tal am Fuße des Himalaya bereicherte die Sanskrit-Literatur des indischen Mittelalters um Werke von erstaunlicher Kreativität und die Entdeckung seiner religiösen und philosophischen Literatur im 20. Jh. wurde zum Meilenstein der Indienforschung. Vergessen wurde dabei nur, dass die Entdeckungen nie abgeschlossen, sondern nur unterbrochen wurden, als die noch unerschlossenen Quellen wegen der politischen Wirren nicht zugänglich waren. Dass Kaschmir auch in späteren Jahrhunderten offenbar ein Land der Dichter und Denker war, zeigen die wiederentdeckten und in diesem Band erstmals im Sanskrit-Original herausgegebenen und übersetzten Gedichte. Der Autor Ratnakantha lebte in der zweiten Hälfte des 17. Jhs., die beiden umfangreicheren der hier edierten Werke sind dem indischen Sonnengott Surya gewidmet, den sie in kunstvoller Sprache beschreiben.