Susanne Voigt
Bildhauerin. Dresden
Andreas Degen, Antje Kirsch
Susanne Voigt (1927–2016) gehört zu den eigenwilligsten Vertretern der Dresdner Nachkriegskunst. Als Angehörige der ersten in der DDR ausgebildeten Bildhauergeneration bricht sie um 1960 mit dem heroischen Realismus ihres Lehrers Walter Arnold, um sich einer expressiven Formensprache zuzuwenden. Ihr Thema wird das Verletzte und Verletzliche. Ohne die figurale Grundform ganz aufzugeben, übersetzt sie existentielle Situationen in rhythmische und farbige Kompositionen, die sie später als Psychogramme bezeichnet. Selten ausgestellt, leistet ihr plastisches und zeichnerisches Werk über fünf Jahrzehnte unbeirrt eine eigenständige Auseinandersetzung mit der klassischen Moderne. Die späte, um 1980 einsetzende Anerkennung wird durch den Ausbruch einer psychischen Krankheit konterkariert.
Mit über 100 Abbildungen bietet der Band erstmals einen breiten Überblick über Voigts Arbeiten. Sechs Beiträge eröffnen Zugänge zum Leben und zum Werk der Künstlerin. Darüber hinaus enthält der Band zahlreiche Dokumente und Fotografien aus Archiven und aus dem Nachlass der Künstlerin sowie einen biographischen Abriss.