Tacitus, Annales: Prinzipat und Freiheit
Frank Goldmann, Peter Kuhlmann
Ein Einblick in das Privatleben der Monarchen? Spannende Storys, intime Details, Skandale, gemischt mit ein bisschen Politik, kurz: sex and crime – all das lesen wir heute, üppig illustriert, in der Regenbogenpresse.
Genau das bietet auch der römische Geschichtsschreiber Tacitus in seinem Hauptwerk, den Annalen.
Die Darstellung der historischen Ereignisse nutzt Tacitus zu einer Abrechnung mit der Regierungsform des Prinzipats. Wir lesen von machtgierigen Frauen, negativen Charakterzügen der Herrscher, von Skandalen und Auftragsmorden und erfahren, wie die Konzentration von Macht in den Händen eines Einzelnen ein Klima der Angst erzeugt, dem am Ende sowohl die Herrscher als auch die Beherrschten zum Opfer fallen können.
Das Bild, das Tacitus von Kaisern wie Tiberius, Claudius und vor allem Nero entwirft, prägt noch heute unser Verständnis für diese Epoche.