Tagebuch einer Jugoslawin
Miriam Think
Ja, es ist bekanntlich, dass das Leben sehr oft ganz andere Wege annimmt. Milena, eine Frau aus Jugoslawien, die in den Neunzigern Jahren eine sehr erfolgreiche Geschäftsfrau war. Sie entschied sich für eine Reise…nicht ahnend , dass in ein paar Monaten alles zerstört wird. Sie wanderte nach Westen aus und gleich danach brach der Krieg in ihrer Heimat aus. Ihr Leben im Westen wurde geprägt von sinnlosen Kämpfen die eigene Würde zu behalten. Mit viel Mut überwand sie Erniedrigungen, Not und Verachtung und meisterte mit ihrer kleinen Familie einen neuen Anfang in Deutschland. Während der Krieg in Jugoslawien wütet, die Politiker desorientiert tummeln und sich direkt an dieser Katastrophe beteiligen .
Für viele Landsleute sei der Krieg das Beste gewesen. Aber für viele gute Menschen verschiedenen Glaubens und Nationalitäten, wie eben für Milena war es ein Alptraum. Viele haben gezwungenermaßen ihre Heimat verlassen. Und nirgendwo Ruhe und Gelassenheit gefunden wie sie diese in Ihrer echten Heimat gehabt haben, in der sie so glücklich waren.
Milena ist kein Nationalist, sie ist eine Jugoslawin. Aber trotzdem kann sie so einen rücksichtslosen Propagandakrieg nicht akzeptieren der nun gegen eine Republik getrieben wurde. Die Bombardierung von Serbien ist bis Heute eine fragliche Entscheidung.
Milena ist eingenommen von den politischen Ereignissen auf dem Balkan, die ihr Leben, ihre Position und ihr Leiden bestimmen. Ihr Leben geriet außer Kontrolle im Wirbel der verschiedenen Umstände. Krieg, Bombardierung, Jobverlust, Lügen bestimmen fast zwanzig Jahre ihres Lebens. Der Tod ihrer besten Freundin hatte ihr Leiden nochmal verstärkt. Fassungslos beobachtete sie, wie sich Ereignissen abwechselten. Es tat so weh.
Milenas Kampf blieb auch nach dem Krieg… den sie aus der Ferne beobachten musste. Einen Krieg, wo es keinen Gewinner gab. Aus einem Traum wurde ein Trauma. Fast zehn Jahre lang, wo viele Jugoslawen ihren Platz in der eigenen Heimat verloren haben.