Tagebücher
1905-1910
Cristina Herbst, Hedwig Pringsheim
Freude und Leid mit den Kindern und Enkelkindern der Familien Pringsheim und Mann.
Die Jahre 1905 bis 1910 werden beherrscht von der unglücklichen Entwicklung von Erik, dem ältesten der Pringsheimkinder. Während Peter, Heinz und Klaus kaum Anlass zur Sorge geben und Katja, Thomas Mann und die wachsende Schar der Enkel Hedwig Pringsheim viel Freude bereiten, ist und bleibt Erik das Sorgenkind. Nach juristischem Staatsexamen und wenig glanzvollem Militärdienst, von Duellquerelen getrübt, bummelt er herum und macht mehrfach »unerhörte Geldschweinereien«. Man schickt ihn zur Bewährung nach Argentinien, wo ihn Hedwig Pringsheim besucht und enttäuscht feststellen muss, dass er der alte geblieben ist.
Doch nachdem Erik endlich eine Estancia gefunden und im April 1908 überraschend geheiratet hat, schöpft die Familie neue Hoffnung. Anfang Januar 1909 kommt jedoch die erschütternde Nachricht, dass Erik auf mysteriöse Weise ums Leben gekommen ist. Die Ursache des Todes bleibt ungeklärt, ja, Hedwig Pringsheim hält ihre Schwiegertochter Mary zeitlebens für Eriks Mörderin. Ein wenig Trost findet sie im fast täglichen Umgang mit den heranwachsenden Enkeln und wenn sie sich als engagierte Großmutter bei der Lösung der Probleme des Mann`schen Hausstandes bewähren kann.