Taine und die englische Romantik.
Kathleen Murray
»Taine und die englische Romantik« lautet der Titel der 1924 erschienenen Dissertation von Kathleen Murray. Sie hat den französischen Philosophen und Kritiker Hippolyte Adolphe Taine zum Gegenstand. Dabei orientiert sie sich an dessen 1864 erschienenem Werk »Histoire de la littérature anglaise« und analysiert sein Urteil über die englische Romantik.
Ebenso interessant wie der Inhalt der Dissertation sind die Begleitumstände ihrer Entstehung: Denn Kathleen Murray war die Geliebte Carl Schmitts und wurde von ihm in mehrfacher Hinsicht unterstützt: So stellte Schmitt den Erstkontakt zu dem Romanisten Ernst Robert Curtius her, der die Dissertation fortan betreute. Doch auch an der Dissertation selber, so weiß man heute, arbeitete Schmitt »koautorschaftlich mit« (Reinhard Mehring: Überwindung des Ästhetizismus. Carl Schmitts selbstinquisitorische Romantikkritik, in: Athenäum 16 (2006), S. 138). Kathleen Murray dankte es ihm, indem sie das Buch mit der Widmung »To Professor Dr. Carl Schmitt at Bonn am Rhein this little book is dedicated« versah, während Schmitt im Vorwort der zweiten Auflage seines Werks »Politische Romantik« direkt darauf Bezug nahm.