Taliesin
Die Geschichte und die Lieder eines Barden-Druiden
Harry Eilenstein
Taliesin ist der bekannteste der keltischen Barden. Er hat ungefähr von 534-599 n.Chr. in Wales gelebt.
In der „Geschichte des Taliesin“ („Hanes Taliesin“) wird seine Einweihung beschrieben, deren wichtigster Teil seine Jenseitsreise ist, d.h. sein ritueller Nahtod und seine Wiedergeburt. Diese Einweihung ist teilweise schon zur Sage umgedeutet worden. In ihr findet sich noch sehr deutlich die alte Symbolik der Jenseitsreise des Sonnengottes Lug bzw. Bel/Belenus, die das Urbild für die keltischen Einweihungen der Druiden und der Barden gewesen ist. Auch eine sehr beeindruckende Beschwörung des Windes ist in dieser „Geschichte des Taliesin“ enthalten.
Das „Buch des Taliesin“ („Lyfyr Taliesin“) besteht aus 61 Liedern, die zum Teil noch recht unverfälscht vor allem das politische, aber teilweise auch das religiöse Weltbild um 600 n.Chr. beschreiben. Ein großer Teil dieser Lieder ist jedoch schon sehr stark mit christlichen und antiken Elementen vermischt worden.
Schließlich gibt es noch ungefähr ein Dutzend weiterer Stellen in der mittelalterlichen Überlieferung, an denen über Taliesin berichtet wird.