Tell Chuēra: Palast F – Architektur, Stratigraphie und Kleinfunde
Alexander Tamm
Mit einer Fläche von knapp 3000 qm bildet Palast F das bisher größte bekannte Einzelgebäude der frühbronzezeitlichen Siedlung von Tell Chuēra in Nordost-Syrien. Die systematische Erforschung des Monumentalbaus begann bereits 1985 unter Ursula Moortgat-Correns und Barthel Hrouda und wurde unter Winfried Orthmann und Jan-Waalke Meyer bis zum Ausbruch des Bürgerkriegs in Syrien im Jahr 2011 fortgesetzt. Neben seiner Bedeutung in bauhistorischem Rahmen zeigt der Palast mit einer Nutzungsdauer von knapp 250 Jahren vor allem die Transformation eines Elitebaus zu einer Ansammlung von Wohnstätten, in denen sich finanziell deutlich schwächer gestellte Bevölkerungsschichten ansiedelten.
Band 2,7 der Vorderasiatischen Forschungen der Max Freiherr von Oppenheim-Stiftung von Alexander Tamm bietet die Endbearbeitung des Bereiches F mit einer kompletten Aufarbeitung der Architektur und Stratigraphie. Hinzu kommen eine vollständige Vorlage aller Kleinfunde aus insgesamt elf Grabungskampagnen und Detailbetrachtungen zu Bautechniken und Installationen. Weitere Kapitel beschäftigen sich ausgehend von Palast F mit dem Phänomen der Sekundärnutzung von Gebäuden, der Einordnung des Bauwerks ins urbane Gefüge sowie dem Versuch die Untergangszeit der Siedlung des 3. Jahrtausends v.Chr. näher zu beleuchten.