Theater der Realität – Realität des Theaters
Ästhetik und politische Dynamik bei Milo Rau und dem IIPM
Simon Gröger
Kennzeichnend für die politische Theaterästhetik Milo Raus und des International Institute of Political Murder (IIPM) ist die besondere Verknüpfung von affektiven und reflexiven Erfahrungsmomenten für die Zuschauenden. Die vorliegende Studie entwirft anhand von ausgewählten Theaterprojekten das repräsentationskritische Konzept der Darstellungsparallaxe. Sie analysiert damit, wie Realität im Theater als veränderbar dargestellt und dem Publikum eine Mitverantwortung für diese Veränderung auferlegt wird.
Zentral ist hierbei eine Selbstproblematisierung der theatralen Darstellung, aus der eine politische Dynamik entsteht und die das Verhältnis von Fiktionalität und Wirklichkeit in der Aufführungssituation zur Disposition stellt. Dieses Theater ‚der Realität‘ setzt somit seine eigene Realität als ‚Theater‘ aufs Spiel.