Therese von Bacheracht (1804–1852)
Eine Hamburgerin in St. Petersburg
Beate Borowka-Clausberg
Die Hamburgerin Therese von Bacheracht war eine weit über die Grenzen der Hansestadt bekannte Schriftstellerin der als „Vormärz“ bezeichneten Epoche in der Literatur. Ihre Bekanntschaft mit Karl Gutzkow, einem der wichtigsten Repräsentanten der „jungdeutschen Bewegung“, verhalf ihr zu ersten schriftstellerischen Impulsen. Mit ihren Büchern und Feuilletons hielt sie die musisch gebildete Welt ihrer Zeit in Atem. Der Dichter Heinrich Heine – besonders empfänglich für weibliche Reize – nannte sie einen „Schönen Falter“. Nach ihrer Ausbildung am Kaiserlichen Institut für adelige Mädchen in St. Petersburg reiste sie immer wieder in die russische Metropole, die ihr Stoff für zahlreiche Veröffentlichungen lieferte. Therese von Bacheracht war nicht nur Gast am Zarenhof, sondern verkehrte auch in den literarischen Salons. Dort begegnete sie dem Historiker Alexander Turgenjew und bewunderte den berühmten romantischen Dichter Michail Lermontow.