Tod am Nil
Totenkult im antiken Ägypten
Harald Froschauer, Christian Gastgeber, Hermann Harrauer
Dieser Band erschien aus Anlass einer Sonderausstellung, die das Papyrusmuseum der Österreichischen Nationalbibliothek unter dem Titel „Tod am Nil. Totenkult im antiken Ägypten“ zeigte. Sie widmete sich dem Thema „Tod“ und „Todeszeremoniell“ am Nil von pharaonischer bis islamischer Zeit.
Während man gewöhnlich mit den Worten „Totenkult“ und „Ägypten“ Schlagworte wie Pyramiden, Tal der Könige oder Mumien in Verbindung bringt, versucht diese Ausstellung vor allem den Tod der einfachen Leute aus unterschiedlichsten Zeiten und Kulturen in den Vordergrund zu rücken. Die Bestände der weltweit größten Papyrussammlung bieten dazu einen reichhaltigen Fundus an Objekten und Textbelegen, von denen einige zum erstenmal der interessierten Öffentlichkeit präsentiert werden.
In all diesen Bereichen der Bestattung und des Totenkults spiegeln sich die Beziehungen zwischen den einzelnen Kulturen und deren gegenseitige Beeinflussung sehr gut wieder. Als Beispiel sei das Phänomen der Mumifizierung genannt, die von der pharaonischen bis zur christlichen Zeit durchgehend praktiziert wird. So kann diese Ausstellung auch sehr schön zeigen, wie trotz der mahnenden Predigten der christlichen Theologen der Frühzeit, dem Totenkult im Hinblick auf die Auferstehung keine Bedeutung zu schenken, in der Realität die Christen die heidnischen Praktiken sehr wohl beibehielten.
Ergänzt wird diese Ausstellung durch Exponate der Volkskultur (Österreichisches Museum für Volkskunde) in einer Kooperation mit dem Österreichischen VolksLiedWerk. Dahinter steckt erneut die Absicht des Ausstellungskonzepts des Papyrusmuseums, in diesem Fall die Auseinandersetzung mit dem Tod bis in die moderne Zeit darzustellen. Im Mittelpunkt steht dabei der Umgang mit dem Tod im Volkslied. Diese Thematik wurden von Mag. Michaela Brodl und Prof. Walter Deutsch vom Österreichischen VolksLiedWerk bearbeitet.