Tradition und Zukunft – Die Architektur der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt
Claudia Grund, Rüdiger Klein
Die Errichtung der Katholischen Universität Eichstätt im Jahre 1980 und der damit verbundene Bedarf an Verwaltungs- und Lehrgebäuden eröffnete die Chance, die lange Bautradition Eichstätts in die Gegenwart fortzusetzen. Angesichts eines umfangreichen historischen Baubestandes und zahlreicher ungenutzter Gebäude konnte man auf Neubauten weitgehend verzichten, widmete sich stattdessen der Sanierung, Umfunktionalisierung und damit Neubelebung des architektonischen Erbes. Dabei war es das Diözesan- und Universitätsbauamt, welches das Baugeschehen auf dem hohen Niveau der barocken Vorgänger fortführte. Karljosef Schattner (geb. 1924 in Gommern/Magdeburg), seit 1957 Diözesanbaumeister, vertrat dabei von Anfang an die klare Linie einer zeitgemäßen Formensprache und eines kritisch-verantwortlichen Umgangs mit historischer Architektur. Schattners Prinzip der „schöpferischen Wiederherstellung“ beruht darauf, dass die Schnittstellen zwischen Alt und Neu nicht verdeckt werden, sondern in eigener architektonischer Sprache und in Materialien der Gegenwart bei höchsten Qualitätsansprüchen ablesbar bleiben dürfen und sollen. Seit 1993 oblag es dem Architekten Karl Frey (geb. 1943), die Tradition des Diözesan- und Universitätsbauamtes und damit die Kontinuität des bewahrenden Ergänzens fortzuführen. Die im Zeitraum von 40 Jahren entstandenen Eichstätter Universitätsbauten, die in diesem Kunstführer dokumentiert und mit zahlreichen Abbildungen vor Augen geführt werden, stehen für die gelungene Synthese aus Alt und Neu, vertreten Tradition und Zukunft.