Transit 48
Rückkehr der illiberalen Demokratie?
Klaus Bachmann, Sabine Bitter, Gábor Halmai, Pawel Marczewski, Krzysztof Michalski, Jan-Werner Müller, Shalini Randeria, Helmut Weber
Mit dem Ende des Kalten Krieges 1989 schien sich die Demokratie als alternativlose Herrschaftsform global durchgesetzt zu haben. Doch bald schon zeichnete sich überall auf der Welt der Aufstieg „illiberaler“, oder besser: defekter Demokratien ab: Demokratisch gewählte Regierungen unterlaufen Verfassung und Gewaltenteilung, bemächtigen sich der öffentlichen Medien und schränken Bürgerrechte ein. Inzwischen scheint diese Entwicklung auch in Europa epidemisch geworden zu sein. Sie geht einher mit dem Phänomen des Populismus. Populisten behaupten, sie und nur sie repräsentierten das Volk, wobei sie unterscheiden zwischen „wahrem“ Volk und dem Rest. Damit verneinen sie Pluralismus – ein weiteres wesentliches Element der Demokratie – und spalten die Gesellschaft.
Die Beiträge im Heft untersuchen Entstehung und Mechanismen defekter Demokratien anhand von Fallstudien aus unterschiedlichen Ländern.