Ubi diutius nobis habitandum est
Die Innendekoration der kaiserzeitlichen Gräber Roms
Francisca Feraudi-Gruénais
„Wohnungen der Toten” – nahezu ein Synonym für kaiserzeitliche Grabräume, das keineswegs nur dichterischer Phantasie entspringt, sondern im archäologischen Befund eine Bestätigung zu finden scheint. Erstmals wird im vorliegenden Band der Bestand an erhaltener oder dokumentierter Innendekoration der stadtrömischen Grabkammern in zusammenhängender Form vorgelegt, analysiert und durch zahlreiche, vielfach hier zum ersten Mal publizierte photographische Aufnahmen illustriert. Wiewohl der Schwerpunkt auf den fest angebrachten Dekorationselementen – Malereien, Mosaike, Stucke – der Grabräume liegt, lebt die Untersuchung maßgeblich von der kontextbezogenen Betrachtungsweise. Die Grabdekoration wird ausschließlich in ihrem ursprünglichen, sie prägenden und bedingenden Zusammenhang beleuchtet. Von Bedeutung sind vor allem architektonische Aspekte und epigraphische Evidenzen – sowohl bei der Betrachtung des einzelnen Grabes als auch beim Versuch einer Beantwortung übergeordneter Fragestellungen: Wie sah die Innendekoration der kaiserzeitlichen Gräber aus? Wer waren ihre Auftraggeber? Wie entwickelte sich die fest angebrachte Grabdekoration im Vergleich zum mobilen Grabschmuck? Wie ‚sepulkral’ war die dekorative Ausstattung der Gräber?