Über die Unsterblichkeit der Seele
(1) Gedancken von dem Zustande der Seele nach dem Tode (2) Vertheidigung seiner Gedancken vom Zustande der Seele nach dem Tode
Corey Dyck, Georg Friedrich Meier
Meiers Gedancken von dem Zustande der Seele nach dem Tode verdienen einen prominenten Platz unter den Abhandlungen über die Unsterblichkeit der Seele in der deutschen Philosophie des 18. Jahrhunderts, sowohl innerhalb als auch außerhalb der Wolff’schen Tradition rationaler Psychologie. In ihrer Ausdrucksqualität verblassen die Gedancken nicht neben Mendelssohns Phädon und könnten sogar mit Kants Diskussion im Paralogismen-Kapitel seiner Kritik der reinen Vernunft in Bezug auf die Kühnheit ihrer Argumentation und ihre philosophischen Strenge verglichen werden. Die Gedancken trugen wesentlich zu Meiers wachsendem Ruf als Denker bei und halfen ihm, aus dem Schatten seines berühmten Kollegen an der Friedrichs-Universität in Halle, Christian Wolff, herauszutreten; auch provozierten sie bei ihren Kritikern detaillierte Antworten und ließen Meier selbst, der der Anstiftung und Unterstützung von Freigeistern beschuldigt wurde, zum Gegenstand offizieller Ermittlungen werden. Meiers Gedancken stellen somit ein Werk von zentraler Bedeutung innerhalb seines eigenen philosophischen Korpus und in der Geschichte der deutschen rationalen Psychologie des 18. Jahrhunderts überhaupt dar.
Stimmen zum Buch:
„Insgesamt ist diese Ausgabe der Schriften Meiers zur Unsterblichkeit der Seele als außerordentlich gelungen zu werten; sicher wären Namens- und Sachregister hilfreich gewesen, aber auch so wird diese Publikation die Debatten über das Verhältnis von Theologie und Philosophie der Aufklärung sowie das Werk Georg Friedrich Meiers nachhaltig befördern.“ – Das Achtzehnte Jahrhundert, Gideon Stiening****************Meier’s Gedancken von dem Zustande der Seele nach dem Tode deserves a prominent place among treatments of the immortality of the soul in 18th century German philosophy, both within and without the Wolffian tradition of rational psychology. It does not wilt next to Mendelssohn’s Phädon in its quality of expression, and might even be compared with Kant’s discussion in the Paralogisms chapter of his Kritik der reinen Vernunft in terms of the boldness of its argument and its philosophical rigour. The Gedancken contributed greatly to Meier’s growing reputation as an original thinker and helped him emerge from the shadow of his famous colleague in the philosophy faculty at the Friedrichs-Universität in Halle, Christian Wolff; moreover, it provoked detailed responses on the part of its critics and even made Meier himself the subject of official investigation as an accused aider and abettor of freethinkers. Meier’s Gedancken thus stands as a work of central importance within his own philosophical corpus and in the history of 18th century German rational psychology more generally.