Ulrich von Liechtenstein: Frauendienst
Mittelhochdeutscher Text, neuhochdeutsche Übersetzung und Kommentar
Sandra Linden
Der „Frauendienst“ Ulrichs von Liechtenstein gehört als Gattungshybrid und mehr oder weniger fiktive Minnedienerautobiographie zu den innovativsten Texten des 13. Jahrhunderts. Zugleich handelt es sich um die einzige vom Autor selbst angelegte Minneliedüberlieferung, die wir aus dieser Zeit haben. Die kritische Edition richtet sich an ein wissenschaftliches Publikum, öffnet den Text zugleich aber durch eine neuhochdeutsche Übersetzung, einen ausführlichen Sachkommentar und ein Nachwort mit zentralen Forschungsfragen für den akademischen Unterricht und einen breiteren Kreis. Der mittelhochdeutsche Text folgt dem cgm 44, ergänzt durch die Liedüberlieferung in der Manessischen Liederhandschrift und die beiden Frauendienst-Fragmente. Der Stellenkommentar ist neben den üblichen Sacherklärungen vor allem kulturwissenschaftlich/historisch ausgerichtet, um die zahlreichen Anspielungen auf die österreichische Landespolitik und das im „Frauendienst“ dokumentierte Netz historischer Personen zugänglich zu machen.