Umfang und Grenzen des ärztlichen Berufsgeheimnisses in Bezug auf Straftaten.
Unter besonderer Berücksichtigung der Situation der forensischen Ambulanzen.
Beryll Zander
Die sich zwischen Straf-, Medizin- und Sozialrecht bewegende Arbeit befasst sich sowohl mit einer allgemeinen als auch einer speziellen Facette des ärztlichen Berufsgeheimnisses. Die Untersuchung konstatiert, wie sich Umfang und Grenzen der Schweigepflicht darstellen, wenn ein Arzt bei der Behandlung von Patienten mit Anzeichen für Misshandlungen konfrontiert wird und nunmehr vor der Frage steht, unter welchen Voraussetzungen er seine Erkenntnisse anzeigen darf oder womöglich sogar muss. Darüber hinaus beleuchtet die Arbeit erstmals die spezielle Frage, wie sich derartige Situationen rechtlich für sog. »Forensische Ambulanzen« darstellen. Hierbei handelt es sich um Institutionen, die zumeist an rechtsmedizinischen Institutionen angesiedelt sind und sich zur Aufgabe gemacht haben, Opfern von Gewaltstraftaten eine informelle Anlaufstelle zur forensischen und beweisrechtlich verwertbaren Sicherung von Tatspuren zu bieten.
Die Dissertation wurde 2017 mit dem Förderpreis der Freunde der Universität Mainz e.V. ausgezeichnet.