Umkämpfte Zivilgesellschaft
Mit menschenrechtsorientierter Gemeinwesenarbeit gegen Ideologien der Ungleichwertigkeit
Friedemann Bringt
Es lässt sich ein Trend verzeichnen, nachdem gewalttätig rassistische Haltungen sowohl von extrem rechten als auch reaktionär-bürgerlichen Milieus geteilt werden und sich im öffentlichen Diskurs normalisieren. Diese Situation spiegelt wider, was die soziologische Einstellungsforschung seit Jahren attestiert: Zivilgesellschaften sind nicht unbedingt progressiv, demokratisch und gemeinwohlorientiert. Sie können reaktionär, antidemokratisch und aggressiv eigenwohlorientiert sein.
Mit Blick auf diese „dunkle Seite der Zivilgesellschaft“ untersucht die Arbeit speziell für solche Problemkonstellationen konzipierte Projekte einer menschenrechtsorientierten Gemeinwesenarbeit (GWA). Dabei untersucht die Arbeit Gelingensbedingungen für sozialräumliche Veränderungsprozesse zu mehr demokratischer Alltagskultur durch GWA und entwickelt Vorschläge für deren konzeptuelle Weiterentwicklung.