Unterentwicklung der Bildung oder Reform als Amputation
Das Erziehungswesen und die Lage der Lehrerschaft in Peru 10 Jahre nach der grossen Bildungsreform der Militärregierung
Ulrich Gmünder
Nach einer Skizze des Elends des peruanischen Alltags und der Beschreibung der demographischen und ökonomischen Restriktionen, denen Bildungspolitik – in Peru wie überall in der Dritten Welt – un- terliegt, wird für die Zeit bis 1982 analysiert, wie die 1972 be- gonnene grosse Bildungsreform der reform-sozialistisch orientierten Militärregierung den kläglichen Zustand des Erziehungswesens noch ver- schlechterte. Es wird ausführlich dargelegt, wie die Bildungspolitik die ohnehin prekäre ökonomische, soziale und berufliche Lage der Lehrerschaft verschlimmerte. Dies führte zu vehementen individuellen und gewerkschaftlichen Reaktionen der Lehrer, die entscheidend zum Scheitern der Erziehungsreform beitrugen.