Unternehmensbewertung bei Separationen
Boris Töller
Vor dem Hintergrund eines transaktionsbasierten Anlasses untersucht das Werk welche methodischen und spezifischen Besonderheiten bei der Bewertung einer zu separierenden Einheit zu beachten sind. Dabei greift die Untersuchung in einem ersten Schritt die Frage der rechtlichen und wirtschaftlichen Abgrenzung des Bewertungsobjektes auf und zeigt deren Implikation für die Ermittlung der Vergangenheitswerte. Da die vorliegenden Daten eine im Konzern integrierte Geschäftseinheit widerspiegeln und nicht die des zukünftig selbstständigen Unternehmens, sind die historischen Daten im zweiten Schritt um sämtliche Veränderungspotentiale zu adjustieren. Die Analyse der Veränderungspotentiale umfasst dabei die Verbundeffekte aus dem Lieferungs- und Leistungsverkehr zwischen dem Bewertungsobjekt und dem Konzernunternehmen, sowie exogene Einflüsse, wie das Verhalten einzelner Stakeholder infolge der Separation. Die um finanzwirtschaftliche, steuerlich-finanzwirtschaftliche und güterwirtschaftliche Verbundeffekte bereinigten Cashflows erfordern im DCF-Verfahren auch eine Analyse der sich verändernden Risikosituation der Eigen- und Fremdkapitalgeber. In diesem Zusammenhang werden sowohl die konzeptionellen Probleme bei der Ermittlung der Kapitalkosten im vorliegenden Bewertungsfall beleuchtet als auch um einem separationsadjustierten Ansatz zur Ermittlung der Kapitalkosten ergänzt. Abschließend werden die analysierten spezifischen und methodischen Besonderheiten des Bewertungsfalles der Separation in einer Konzeption zusammengefasst. Die Konzeption dient dazu, die von den Bewertungssubjekten geforderte Transparenz der Bewertung zu erhöhen und folglich die Entscheidungsrelevanz des Bewertungsergebnisses zu steigern.