Unternehmensbewertung im Spannungsfeld zwischen Vereinfachung und Präzision
Eine kritische Analyse des vereinfachten Ertragswertverfahrens für steuerliche Zwecke (§§ 199-203 BewG) und Entwicklung einer ''einfachen Ertragswertmethode'' als Reformvorschlag
Malte Küllmer
Die vorliegende Arbeit verfolgt das Ziel, die in der Problemstellung aufgeworfene Frage zu klären, ob das vereinfachte Ertragswertverfahren dem vom Bundesverfassungsgericht gesetzten Anspruch, der Ermittlung des gemeinen Werts, genügt. In dieser Hinsicht bewegt sich das vereinfachte Ertragswertverfahren in Konkurrenz zu den in der Bewertungspraxis etablierten Bewertungsverfahren. Seine Existenzberechtigung erfährt das vereinfachte Ertragswertverfahren also vor allem durch seinen vereinfachten Ansatz bei der Wertermittlung. Aus diesem Grund ist zu prüfen, ob die vom Gesetzgeber intendierte Vereinfachung der Wertermittlung bei Anwendung des vereinfachten Ertragswertverfahrens tatsächlich gegeben ist.