Untersuchung des Wärmeüberganges in einem Dünnschichtverdampfer
Reinhard Bressler
Hitzeempfindliche Produkte, zu denen fast alle organischen Lösungen, Geruchs- und Geschmacksaromen, Vitamine, Eiweißstoffe, Pflanzenextrakte und viele pharmazeutischen Präparate gehören, müssen bei ihrer Destilla tion, bzw. Eindampfung, mit besonderer Vorsicht behandelt ~erden. Unter der Einwirkung von bestimmten Temperaturen können wichtige Bestandteile dieser Produkte zersetzt werden oder durch Polymerisation, bzw. Verhar zung, unbrauchbare Rückstände gebildet werden. Das Ausmaß der Schädigun gen hängt neben der Höhe der Temperaturen auch von der Zeitdauer ab, während der die Produkte der Erhitzung ausgesetzt werden. Zur schonen den Behandlung temperaturempfindlicher Substanzen wird daher im wesent lichen die Herabsetzung der Verdampfungstemperaturen und die Verkürzung der Verweilzeiten gefordert. Das Streben nach niedrigen Verdampfungstemperaturen führt zivangsläufig zur Vakuumdestillation, die nur zu leicht mit einem kostspieligen appa rativen Aufwand verbunden ist. Bei vakuumdichter Ausführung werden die Anlagen hierbei immer größere Abmessungen annehmen und die sich daraus ergebende Brüdenverdichtung kann ein solches Verfahren störanfällig und auch unwirtschaftlich machen. Daher senkt man das Vakuum nur bis zu einem bestimmten wirtschaftlich noch tragbaren Maß ab. Im praktischen Betrieb wird eine Erniedrigung der Verdampfungstemperatur außerdem noch begrenzt durch die Temperatur des verfügbaren Kühlwassers und durch die Erstarrungstemperatur des zu verdampfenden Gutes, bzw. seiner einzelnen Komponenten. In allen solchen Fällen, in denen nun die Senkung der Ver dampfungstemperatur auf das gewünschte Maß technisch nicht durchführbar oder wirtschaftlich nicht tragbar erscheint, kann man nur noch die Ver weilzeit des Produktes im Verdampferteil soweit reduzieren, daß eine Schädigung seiner hitzeempfindlichen Bestandteile ausgeschlossen ist.