Untersuchungshaft in Nordrhein-Westfalen.
Eine empirische Bestandsaufnahme zur Beurteilung der Chancen einer Haftvermeidung durch Sozialarbeit.
Helmut Geiter
Erneut sind die Gefängnisse überfüllt – wie zuletzt am Beginn der 80er Jahre. Die Ursache für die Überlastung liegt auch in der extensiven U-Haft-Praxis begründet.
In der vorliegenden Forschungsarbeit erkundet Helmut Geiter die Chancen für eine Reduktion der Untersuchungshaft durch verstärkte Mitwirkung der Sozialarbeit, konkret: der Gerichtshilfe. Die empirische Analyse ist gestützt auf eine umfangreiche Aktenrecherche, zahlreiche Interviews mit Staatsanwälten, Haftrichtern und Gerichtshelfern sowie eine Bestandsaufnahme der bisherigen Praxis der Haftentscheidungshilfe in den (alten) Bundesländern.
Als gewichtigstes Hemmnis einer Haftreduzierung werden insbesondere fest verwurzelte, kurzfristig kaum änderbare Grundeinstellungen der Staatsanwälte und (teilweise auch) der Richter ausgemacht.