Vereinsfussball und Identifikation in Deutschland
Phänomen zwischen Tradition und Postmoderne
Michael Lenhard
Fussballvereine sind mehr als blosse zweckrationale Organisationen für Leibesübungen bzw. profitorientierte Unternehmen. Rund um den Globus und somit auch in Deutschland identifizieren sich unzählige Menschen mit „ihren“ Klubs – und das allen Veränderungen zum Trotz oft über Generationen hinweg. Das Phänomen Fussball scheint mittlerweile ein allgemein anerkanntes Kulturgut zu repräsentieren, das unabhängig von sozialen oder kulturellen Schranken Millionen Menschen in seinen Bann zieht und sich vielfach in der Liebe zu bzw. der Identifikation mit einem bestimmten Verein zeigt. Auf welchen Ebenen sich eine derartige Identifikation mit Fussballklubs äussern kann und was spezifische Gründe dafür gewesen sein mögen bzw. heute noch sind – auch und gerade im Hinblick auf grundlegende gesellschaftliche Gegebenheiten sowie die den Fussballbereich seit geraumer Zeit überrollende Kommerzialisierungswelle – ist Gegenstand des vorliegenden Buches. Ursprünglich als universitäre Diplomarbeit verfasst, richtet es sich daher nicht nur an diejenigen, die sich mit der entsprechenden Thematik wissenschaftlich fundiert auseinandersetzen wollen, sondern ebenso an jene, für die Fussball mehr bedeutet als 90 Minuten Unterhaltung oder Profit und für die ein bestimmter Verein zum festen Bestandteil der eigenen Identität herangewachsen ist.