Vergleichende Untersuchungen zu „müssen“ und „können“ in den Balkansprachen
Randolf Ledeboer
Die Balkansprachen verfügen über eine große Vielfalt an Konstruktionen im Bereich der „Modalverben“ müssen und können. Anhand der Übersetzungen des Romans „Die Buddenbrocks“ von Thomas Mann werden die Konstruktionen im Griechischen, Rumänischen, Albanischen, Bulgarischen, Serbokroatischen, Ungarischen und Türkischen ermittelt und deren Unterschiede und Gemeinsamkeiten unter den Gesichtspunkten der Motivierung und der verbalen Merkmale von müssen und können, der Wortstellung und der Frequenz herausgearbeitet. Darüber hinaus werden auch auf einige auffällige Unterschiede im Gebrauch von müssen und können, wie sie sich durch den Übersetzungsvergleich ergeben, eingegangen. Der Analyse des balkansprachlichen Materials ist eine Untersuchung zur Semantik von müssen und können vorangestellt, die es ermöglicht, diese Modalverben gegenüber Hilfsverben einerseits und Vollverben andererseits abzugrenzen. Durch die Einbeziehung weiterer europäischer Sprachen wird darüber hinaus angestrebt, die Besonderheiten der balkansprachlichen Konstruktionen in den Blickpunkt zu rücken und die Verhältnisse in den Balkansprachen aus eurolinguistischer Perspektive zu betrachten.