Vergleichende Untersuchungen zum Salzhaushalt der Chenopodiaceae, unter beseonderer Berücksichtigung der Kalium-Natrium-Verhältnisse
Christine Reimann
Die Familie der Chenopodiaceae ist bekannt für hohe Natriumkonzentrationen in den Blättern. Diese Arbeit dokumentiert erhebliche Unterschiede zwischen einzelnen Arten, mit dem Ziel einer Charakterisierung natriumarmer Chenopodiaceae im Vergleich zu ihren natriumakkumulierenden Verwandten. Dazu wurden zwei Anzuchtversuche mit insgesamt 40 Arten durchgeführt und außerdem zwei Paarvergleiche, in denen 1) die natriumakkumulierenden Atriplex prostrata und die natriumarme Chenopodium album, sowie 2) zwei Unterarten von Salsola kali genauer untersucht wurden. Darüberhinaus wurden alle zugänglichen Veröffentlichungen zu den Ionenverhältnissen verschiedener Chenopodiaceae tabellarisch zusammengestellt und Lebensform, Photosyntheseweg, Hauptverbreitungsgebiet sowie ökologische Charakteristik für die erfassten Arten recherchiert. Allen untersuchten Chenopodiaceae gemeinsam waren eine hohe Alkali-Akkumulation in den Blättern, hohe Alkaliionen-Aufnahmeraten, und dünne diarche Primärwurzeln mit langen Wurzelhaaren. Als eine wichtige Ursache der unterschiedlichen Natriumakkumulation in den Blättern verschiedener Sippen kristallisierte sich eine unterschiedliche Kalium-Natrium-Selektivität des Xylemtransportes heraus. Anhand der Ionenverteilung in den Pflanzen verschiedener Arten war nachzuweisen, dass auch Natriumausschluss durch die Wurzeln zu geringen Natriumkonzentrationen in den Blättern beiträgt und dass diese beiden Mechanismen unabhängig voneinander artspezifisch variieren. In der Literaturauswertung wurde ein Zusammenhang zwischen der Ausprägung des Alkalihaushaltes und der ökologischen Charakteristik verschiedener Arten deutlich.