Verknüpfungen des neuen Glaubens
Die Rostocker Reformationsgeschichte in ihren translokalen Bezügen
Jörg Ansorge, Matthias Asche, Annika Bostelmann, Hellmut Braun, Kajsa Brilkman, Christopher B. Brown, Otfried Czaika, Morten Fink-Jensen, Günter Frank, Bruce Gordon, Heinrich Holze, Thomas Klie, Janis Kreslins, Esko M. Laine, Tuija Laine, Jason Lavery, Hartmut Lehmann, Barbara Mahlmann-Bauer, Raimo Raag, Tarald Rasmussen, Kristin Skottki, Violet Soen, Zsombor Tóth, Günther Wassilowsky, Siegrid Westphal, Eike Wolgast
Um geschichtspolitischen und erinnerungskulturellen Verengungen und Einseitigkeiten entgegenzuwirken, die im Rahmen des Reformationsjubiläums 2017 mit der Betonung auf Luther und Wittenberg allgegenwärtig waren, nimmt dieser Band den Prozess der Reformation in einer zeitlich und geographisch anders gelagerten Fokussierung in den Blick. Denn das Beispiel der Hansestadt Rostock zeigt, dass „Reformation“ nie ein lokal und zeitlich begrenztes Ereignis war. Von verschiedensten Akteuren (Gelehrte, Prediger, Drucker, Studierende) wurde mit Hilfe unterschiedlichster Medien (Kirchenordnung, Gesangbuch, Geschichtsschreibung, Verträge) ein regelrechtes Netz des neuen Glaubens geknüpft.
Dieser Band beleuchtet nicht nur die Verbindungen zwischen der deutschen und skandinavischen Kirchengeschichte, sondern bringt auch frömmigkeits- und kommunikationsgeschichtliche Aspekte mit der Universitäts- und politischen Ereignisgeschichte ins Gespräch. Lokale Aspekte des reformatorischen Geschehens in Rostock, Mecklenburg und den skandinavischen Nachbarländern werden zudem in die Gesamtgeschichte und Zusammenhänge der Reformation eingeordnet und auf ihre aktuellen Bezüge hin beleuchtet. Die Diversität des historischen Phänomens spiegelt sich nicht nur in der Interdisziplinarität der Beiträge (Geschichte, Theologie, Germanistik, Archäologie, Buchwissenschaften), sondern auch in der Kombination von Überblicksdarstellungen und detaillierten Quellenstudien.