Verloren in der Zwischenwelt
Zwillinge
David Rebekka Hertzeg
Das Schicksal kann als unausweichlich betrachtet werden oder als das, was man draus macht. Wie sehr die Schicksale Einzelner miteinander verknüpft sein können und welche Auswirkungen die Handlungen der Beteiligten auf das eigene, aber auch auf andere Leben haben, wird deutlich, wenn man sich jedes einzelne Leben in seinen verschiedenen Möglichkeiten ansieht.
David Mayerhofer wurde in eine schwierige Familie hineingeboren, der er entflieht. Er und einer seiner Brüder verlieben sich nacheinander wechselseitig in mindestens ebenso komplizierte Frauen. Als David versucht, heimlich auf seinen Bruder Einfluss zu nehmen, setzt er etwas in Gang, das alle Beteiligten nach und nach immer tiefer in wechselseitige Abhängigkeiten verstrickt: Er schickt seinem Bruder die eigene Geschichte unter falschen Namen, damit dieser daraus lernt. Dieser erkennt sich darin, zieht jedoch nicht die gewünschten Schlüsse, sondern ergänzt das Werk um seine eigenen Gedanken. Die heimlichen Mittler dieses Manuskriptes – die beiden Frauen – nehmen ebenfalls Einfluss, jedoch ohne sich zu offenbaren.
Schließlich wird aus einem einfachen Manuskript, das das Leben beeinflussen sollte, eine Geschichte, die das Leben schrieb, obwohl die Beteiligten jeweils daran mitgeschrieben haben. Ein Polizeiinspektor fügt schließlich die verstreuten Teile des Manusrkiptes zu einem Ganzen zusammen, bei dem Versuch, die sich häufenden Leichen im Umfeld David Mayerhofers zu erklären.
Eine Geschichte um das Sein, das Ich, das Schicksal und die Macht des Einzelnen, seine Rolle im Kontext der Gesellschaft und vor den eigenen Wünschen. Eine Geschichte die das, was wir für wahr und real halten, infrage stellt, denn zu jeder Wahrheit gibt es eine Alternative und jede Realität ist letztlich nur eine Frage der Perspektive.