Verwüsten und Belagern
Friedrich Barbarossas Krieg gegen Mailand (1158-1162)
Holger Berwinkel
Für sein Ziel der politischen Neuordnung Reichsitaliens führte Kaiser Friedrich I. Barbarossa vier Jahre hindurch, von 1158 bis 1162, Krieg gegen die Kommune Mailand. Die militärische Seite dieses bedeutenden Abschnitts seiner Italienpolitk wurde bisher noch nicht erforscht. Die vorliegende Studie klärt den Kriegsverlauf ausgehend von den geographischen und institutionellen Grundlagen und beleuchtet die strategischen Zusammenhänge im Wechselspiel mit den politischen Ereignissen. Besondere Berücksichtigung finden dabei die Möglichkeiten der Belagerungstechnik, die sich im 12. Jahrhundert entscheidend weiterentwickelte, und deren Nutzung durch die Kriegsparteien. Belagerungen und Verwüstungszüge waren die Hauptformen der hochmittelalterlichen Kriegführung und wurden strategisch planvoll praktiziert. Die Anwendung dieser Kampfmittel durch Friedrich Barbarossa zur Durchsetzung politischer Ziele, mithin die Nutzbarkeit und Beherrschbarkeit der Kriegführung als Mittel der Politik im 12. Jahrhundert, ist die Leitfrage der Arbeit. Ergebnisse der neueren kriegsgeschichtlichen Mediävistik werden dabei aufgegriffen und anhand der lombardischen Verhältnisse überprüft. Aus dem Inhalt: Das Kräfteverhältnis zwischen Reich und Kommune; Der Feldzug zur Niederwerfung Mailands (1158); Die Belagerung von Crema; Die Schlacht bei Carcano am 9. August 1160; Friedrich Barbarossa als Feldherr, Verwüstung und Grausamkeit als Waffen; Die mechanische Artillerie im Belagerungskrieg; Guintelmo und die Kriegstechniker des Hochmittelalters.