Via Vienna
Skizzen auf der Strecke Sarajevo-Wien
Mile Stojić
Via Vienna ist ein mehrdimensionaler und durch den Krieg in Bosnien gebrochener Blick auf die Wiener Befindlichkeiten und Merkwürdigkeiten, aber auch auf viele Persönlichkeiten der k. u. k. Monarchie, dem »Land für Genies«, wie Robert Musil sein Kakanien nannte.
Der Autor führt uns auf die Reise ins Wien in den Zeiten der Monarchie, zur Geburtsstätte großer künstlerischer und wissenschaftlicher Genies, bis in die Zeit der Moderne, er erzählt uns auf seine Art die Geschichten berühmter Persönlichkeiten ganz neu, von Freud über Kafka bis hin zu Romy Schneider. Voller Erzählkunst, Dramatik, Tragikomik, Melancholie, Gefühlswärme, häufig mit feiner Ironie, die den Unterhaltungswert dieses Buches steigert, bezaubert Via Vienna mit Geschichten über eine untergegangene Welt. Der Blickwinkel des Autors ist dabei nie einseitig. Es entfaltet sich ein mitteleuropäischer Gedankenhorizont, der weit in die Vergangenheit zurückreicht und immer zum Ende des 20. Jahrhunderts als zeitlichem Ausgangspunkt der »Reise« zurückkehrt, die gekennzeichnet ist von Krieg und Vertreibung.
Der Kritiker Filip David nennt das Buch ein »echtes erzählerisches Juwel« und fügt hinzu, es »vereinige in sich Essay, Reisebericht und dichterisches Erleben einer charakteristischen Stadt, die einen besonderen Platz in der wirklichen und mythologischen Geschichte Mitteleuropas einnimmt«.
Via Vienna enthält Essays und Schriften, die Mile Sotjić großteils als wöchentliche Kolumnen in den Wochenzeitungen Dani (Sarajevo) und Feral Tribune (Split, inzwischen eingestellt) veröffentlicht hat, aber auch einige bisher unveröffentlichte Texte.
Via Vienna ist 2008 in der Originalsprache sowohl in Beograd als auch in Zagreb erschienen.