Viktor E. Frankls Begriff des Logos
Winfried Rohr
Viktor E. Frankl hat mit seiner Existenzanalyse und Logotherapie ein Therapieverständnis vorgelegt, das durch seinen Sinnbegriff nur in einem metaphysischen Kontext verständlich wird. Frankl expliziert das Selbstverständnis seines Denkens vor allem anhand von M. Scheler, K. Jaspers und M. Heidegger. Die Untersuchung weist auf, dass Frankls Denken mit diesen Denkern nicht kohärent erklärbar ist. Sein Denken lebt von einer Implikation, die von ihm nicht systematisch benannt wird. Für eine Erklärung dieses Sachverhaltes wird biografisch der Weg zu dem Psychologen und thomistisch geprägten Philosophen Rudolf Allers gewiesen, den Frankl als seinen Lehrer bezeichnet. Aufgrund dessen wird nach einer Darstellung der Frankl’schen Ontologie eine Grenzziehung zu Frankls explizierten Gewährsmännern durchgeführt und schließlich der Aufweis einer Einbindung seines Propriums im Denken des Thomas von Aquin unternommen.
Inhalt
Einleitung: Herkunft der Sinndefizienz, These und Methode
Systematisch und historisch werden folgende Themenkreise untersucht:
I. Sein – Ontologische Ambivalenz in Frankls Denken
II. Sinn – Die Sonderstellung des Sinnes im Kontext der Ontologie
III. Sinnerkenntnis – Sinnorientierte Erkenntnis- und Handlungstheorie