Vom «Krieg aller gegen alle» zum staatlichen Gewaltmonopol und zurück?
Herrschaftliche und private Gewalt in europäischer, internationaler und ideengeschichtlicher Perspektive
Paul Ertl, Jodok Troy
Der «Krieg aller gegen alle» ist ein beinahe inflationär verwendetes Zitat. Der moderne neuzeitliche Staat sollte diesen Naturzustand zwischen den Menschen beenden. Die Folge war das staatliche Gewaltmonopol. Angesichts des ausbleibenden dauerhaften Friedens nach dem Ende des Kalten Krieges und der vielen innerstaatlichen Gewaltkonflikte stellt sich die Frage nach der Effektivität dieses staatlichen Gewaltmonopols. Vielerorts ist der Staat nicht mehr in der Lage oder auch erst gar nicht legitimiert, dieses aufrecht zu erhalten. Zurück zum «Krieg aller gegen alle» scheint daher oft die Folge zu sein. Lange wurden unbequeme Fragen in diesem Kontext ausgespart. In einer interdisziplinären Herangehensweise widmet sich dieser Band den Fragen nach herrschaftlicher (staatlicher) und privater Gewalt in europäischer, internationaler und ideengeschichtlicher Perspektive.