Vom mechanistischen Weltbild zur Selbstorganisation des Lebens
Helmholtz' und Boltzmanns Forschungsprogramme und ihre Bedeutung für Physik, Chemie, Biologie und Philosophie
Theodor Leiber
Wie können die Naturphänomene des Lebendigen und Funktionsweisen der Organismen naturwissenschaftlich erklärt und philosophisch verstanden werden? Als systematischer Hintergrund wird zunächst Immanuel Kants erkenntniskritischer Teleologiebegriff unter Berücksichtigung einiger kanonischer naturphilosophischer und spekulativer Positionen (z. B. Aristoteles; Schelling) diskutiert. Anschließend beschäftigt sich die vorliegende Arbeit mit der facettenreichen „Frage nach dem Leben“, indem sie das Verhältnis von physikalischen Forschungsprogrammen, Biowissenschaften und Wissenschaftsphilosophie von Hermann von Helmholtz (1821–1894) und Ludwig Boltzmann (1844–1906) bis heute analysiert. Das abschließende Résumé klärt auch das Verhältnis von Mechanismus, Selbstorganisation und Naturteleologie ab.