Vom Vorrücken des Staates in die Fläche
Ein europäisches Phänomen des langen 19. Jahrhunderts
Werner Benecke, Gabriele B. Clemens, Jörg Ganzenmüller, Christopher Hamlin, Felix Heinert, Hedwig Herold-Schmidt, Dirk Mellies, Jana Osterkamp, Malte Rolf, Tatjana Tönsmeyer
Die Entstehung des modernen Staates ist eng mit der Ausweitung der zentralen Staatsgewalt auf die lokale Ebene des Staatsgebietes verknüpft. Das Vorrücken des Staates in die Fläche war allerdings kein unaufhaltsamer Vormarsch der staatlichen Bürokratie, sondern ein diskontinuierlicher Prozess, der permanent neu ausgehandelt wurde. Vor diesem Hintergrund fragt der Band nach den Akteuren des Staatsausbaus in der Provinz, er nimmt die unterschiedlichen Felder, auf denen das Vorrücken des Staates ausgehandelt wurde, in den Blick und steckt auch die Grenzen einer „Durchstaatlichung“ der Provinz ab. Der Staatsausbau wird dabei als ein gesamteuropäisches Phänomen verstanden. Deshalb nimmt der Band eine vergleichende Perspektive ein, die alle Regionen Europas berücksichtigt.